Gehölze und Agroforst

dauerhaft

Artboard

mittlerer bis hoher Aufwand

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Das Profitool erkennt Flächen und kann die optimale Nutzung bestimmen. PROFITOOL

Feldrandschild

Mit dem Feldrandschild teilen Sie der Umgebung mit, welche biodiversitätsfördernden Maßnahmen Sie umgesetzt haben.

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Dann kontaktieren Sie uns bitte unter Telefon 039209 / 202076 oder per E-Mail unter info@stiftung-kulturlandschaft-sachsen-anhalt.de.

Voraussetzungen

Streifenbreite und -länge:

variabel (flächig oder linear)

Standort- und Bodenbeschaffenheit :

  • trocken bis frisch
  • besonnt bis schattig

Kosten:

  • Hecken: 2-10 €/Strauch, je nach Strauchart und Alter + Verlust Produktionsfläche
  • Feldgehölze: 2-10 €/Strauch, je nach Strauchart und Alter + Wässern 0,22 €/Stück/Bewässerung
  • Kopfweiden: 5-55 €/Baum, je nach Baumart und Alter, zzgl. Folgepflege
  • Obst-/Einzelbäume-Reihe: 45-55 €/Baum, je nach Baumart und Alter, zzgl. Folgepflege
  • zwischen 2-55 €/Gehölz
 
 
 

Maschinelle Voraussetzungen:

variabel

Umsetzungszeitraum:

Anpflanzungen möglichst im Oktober/November

Umsetzung
Schritt-für-Schritt Anleitung:

Standortwahl

Geeignete Standorte sind

  • Flächen in der freien Feldflur ohne Gehölzstrukturen
  • v.a. große Schläge oder
  • kleine Schläge, die ohne Gehölz- oder Saumstrukturen aneinander grenzen
  • Weg-, Graben- oder Gewässerränder
  • Flächen gefährdet durch Wind-/ Wassererosion
  • Hanglagen

Auswahl des Pflanzgutes

Nach Möglichkeit sind standortangepasste, heimische Gehölze aus regionalen Herkünften zu verwenden.

z. B. Feld-, Spitz- und Berg-Ahorn, Hänge-Birke, Hainbuche, Eberesche, Kreuzdorn, Liguster, Schlehe, Eichen, Hartriegel, Linden, Ulmen, Schneeball, Weißdorn, Weiden, Obstgehölze wie Apfel- oder Kirschbäume

Eine Auswahl heimischer Gehölze, die insbesondere im Agrarraum für Pflanzungen geeignet sind ist hier zu finden: LINK zu Liste aus Anhang X Betriebsplan S. LXXVI

Umsetzung

Die Umsetzung von Gehölzpflanzungen ist sowohl als Neuanlage als auch als ökologische Aufwertung vorhandener Strukturen möglich.

Neuanlage

  • Flächige Baum- und Strauchgruppen: Pflanzung im Oktober-November
  • Lineare Gehölzstrukturen werden idealerweise beiderseits von artenreichen Säumen aus gebietseigenen Wildpflanzen angelegt (vgl. Maßnahme Feldraine und Säume)

 

Aufwertung vorhandener Gehölzstrukturen

  • Entnahme gebietsfremder Gehölze (z.B. Gewöhnliche Robinie, Kanadische Pappel)
  • Nachpflanzung gebietsheimischer Gehölze

In überalterten Beständen sollten die Bäume sukzessiv ausgetauscht werden.
Hinweis: Horstbäume von Greifvögeln werden nicht entnommen

Allgemeine Hinweise zur Pflege

  • Pflegemaßnahmen sind von 01.10. bis 28.02. zulässig
  • Pflegemaßnahmen sind grundsätzlich abschnittsweise durchzuführen
  • Alt- und Totholz sind nach Möglichkeit zu erhalten
  • An Wegen ist auf die Verkehrssicherung zu achten

Verschiedene Maßnahmen:

Neuanlage von Hecken

  • mind. 7-10 fruchttragende Gehölzarten,  Hinweis: in Obstanbaugebieten aufgrund der Gefahr der Pflanzenkrankheit „Feuerbrand“ keinen Weißdorn pflanzen
  • Anlage mind. zweireihig
  • möglichst mit beidseitigem, artenreichem Saum aus gebietseigenen Wildkräutern
  • bei langen Hecken Durchfahrten frei halten

 

Pflege im 1. und 2. Jahr nach Anlage: ausreichende Bewässerung während Trockenperioden

Folgepflege:

  • Seitlicher Rückschnitt der über Ackerflächen und Wege gewachsenen Triebe alle 2-3 Jahre
  • Saummahd alle 2-3 Jahre
  • Abschnittsweiser Stockhieb im Spätwinter in 20-40 cm Höhe ca. alle 7-15 Jahre empfohlen (standortabhängig) wirkt Überalterung und Verkahlung entgegen
Neuanlage einer Hecke, Copyright © Foto: H. Grewe
Heckenpflanzung nach mehreren Jahren, Copyright © Foto: J. Knispel

Neuanlage von Feldgehölzen

  • Anlage mehrreihig
  • stufiger Aufbau: strukturreiche Kombination aus Sträuchern und Bäumen (Tief- und Flachwurzler, Licht- und Schattenholzarten)

 

Pflege im 1. und 2. Jahr nach Anlage: ausreichende Bewässerung während Trockenperioden


Folgepflege Feldgehölze/flächige Strukturen: Bei flächigen Baum- und Strauchgruppen: plenterwaldartige Folgepflege (stufiger Aufbau durch verschiedene Altersklassen)

Feldgehölze, Copyright © Foto: A. Kirmer

Neuanlage von Baumreihen

  • Horstbäume für Greifvögel (Rotmilan) pflanzen: z. B. Bergahorn, Winterlinde, Vogelkirsche, Süßkirsche, Gemeine Esche, Schwarzpappel, Zitterpappel, Stieleiche

 

Pflege im 1. und 2. Jahr nach Anlage: ausreichende Bewässerung während Trockenperioden

Baumreihe, Copyright © Foto: A. Kirmer
Pflanzung einer Baumreihe, Copyright © Foto:H. Grewe

Neuanlage von Obstbaumalleen/-wiesen 

  • Pflanzung regionaltypischer, alter Kultursorten wie z.B. den Halberstädter Jungfernapfel
  • An Baumschutz und Wühlmausschutz denken

Pflege im 1. und 2. Jahr nach Anlage: ausreichende Bewässerung während Trockenperioden

Folgepflege Obstbaumalleen/-wiesen

  • Aufbau-/Erziehungsschnitte sowie nachfolgende Pflegeschnitte
  • Verjüngungsschnitt bei überalterten Gehölzbeständen
  • möglichst Altholz / Totholzanteile erhalten

 

Weiterführende Informationen

Junge Obstbaumallee, Copyright © Foto: A. Kirmer
Obstbaumwiese, Copyright © Foto: A. Kirmer

Agroforst

Agroforstwirtschaft meint die Kombination von Gehölzen mit landwirtschaftlichen oder gärtnerischen Kulturen und/oder der Haltung von Nutztieren. Der Ackerstatus der zu bepflanzenden Flächen bleibt dabei erhalten.

Weiterführende Informationen finden Sie unter folgenden Links:

Agroforst, Copyright © Foto: H. Grewe

Allgemeine Informationen

Hecken, Feldgehölze, Baumreihen und Obstbaumalleen haben eine sehr hohe ökologische Bedeutung. Sie sind wichtige Verbindungselemente zwischen verschiedenen Lebensräumen, bieten neben dem Erosionsschutz wichtige Brut- und Nahrungshabitate für viele Tierarten und erhöhen die Strukturvielfalt sowie Attraktivität unserer Kulturlandschaft.

Wirkung/ Förderung von Umwelteffekten/ Ökosystemdienstleistungen

Artenförderung: Nützlinge, Bestäuber, Säugetiere (Kleinsäuger, Fledermäuse), Feldvögel, je nach Maßnahmen auch Greifvögel, Amphibien, Reptilien, Wildkräuter

 

Hinweise

  • Die Anlage flächiger Baum- und Strauchgruppen kann der Begradigung von Bearbeitungsgrenzen dienen.
  • Die Neuanlage linearer Gehölzstrukturen, z. B. Hecken mit Überhältern, kann zur Verwirklichung der Ziele des Ökologischen Verbundsystems Sachsen-Anhalt (Biotopverbund) sowie zur Verkleinerung von Schlägen beitragen, z. B. als Verlängerung bereits bestehenden Gehölzstrukturen.
  • Die Förderung von Kleinkarnivoren wie Hermelin und Mauswiesel kann Probleme mit Wühlmausen und anderen Nagetieren entgegenwirken

Weiterführende Informationen

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