Bunte Rebgassen

dauerhaft

Artboard

mittlerer Aufwand

Sind Sie sicher ob der Standort geeignet ist?

Das Profitool erkennt Flächen und kann die optimale Nutzung bestimmen. PROFITOOL

Feldrandschild

Mit dem Feldrandschild teilen Sie der Umgebung mit, welche biodiversitätsfördernden Maßnahmen Sie umgesetzt haben.

Benötigen Sie Hilfe?

Dann kontaktieren Sie uns bitte unter Telefon 039209 / 202076 oder per E-Mail unter info@stiftung-kulturlandschaft-sachsen-anhalt.de.

Voraussetzungen

Streifenbreite und -länge:

linear, in den Rebgassen

Standort- und Bodenbeschaffenheit :

Standortbedingungen des Weinbergs

Kosten, Saatgutkosten:

Saatgutkosten 1.500-2.000 €/ha

Maschinelle Voraussetzungen:

  • Grubber
  • Fräse
  • Sämaschine

Umsetzungszeitraum:

August bis Anfang Oktober (ggf. Frühjahrsansaat bis Ende März)

Umsetzung
Schritt-für-Schritt Anleitung:

Aussaattermin

  • Bevorzugt von August bis Anfang Oktober,  die Nächte dürfen nicht zu kalt werden, da das Saatgut dann nicht mehr keimt
  • ggf. Frühjahrsansaat bis Ende März, Problem: Frühjahrs- und Frühsommertrockenheit, denn das Saatgut braucht 10-14 Tage Feuchtigkeit zur Keimung

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Aussaattermin Herbst, Copyright © Foto: A. Kirmer

Saatgutauswahl

Ausschließliche Verwendung gebietseigener, zertifizierter Wildkräuter (VWW-Regiosaaten®, RegioZert®)

  • 30-40 Wildpflanzenarten pro Mischung für den Mittelstreifen 
  • 5-10 überfahrungstolerante Gräser und Kräuter für die Fahrspuren
  • Sachsen-Anhalt liegt in den Ursprungsgebieten „4 – Ostdeutsches Tiefland“ und „5 – Mitteldeutsches Tief- und Hügelland“. Das verwendete Saatgut sollte aus diesen Regionen stammen. Regionenkarte

 

Weitere Informationen:

https://www.natur-im-vww.de/wildpflanzen/wildpflanzen/

Copyright © Foto: P. Scholz

Saatgutbestellung

  • Bestellung frühestmöglich aufgeben (lange Lieferzeiten möglich)
  • Ansaatmenge 1,5-2,0 g/m²
  • Aufmischung mit Füllstoff (Soja-, Mais-, Bohnenschrot) auf 5-10 g/m² -> um Entmischung zu vermeiden, für eine gleichmäßige Ausbringung
  • Saatgutkosten (bei mind. 25 Arten) 1.500-2.000 €/ha

 

Bezugsquellen:

Saatgut mit Füllstoff, Copyright © Foto: P. Seeligmann

Saatbettvorbereitung

  • Bei vorhandener gräserdominierter Vegetation ist eine gründliche Saatbettbereitung unbedingt notwendig, z.B. mittels ein- bis zweimaligem Grubbern oder Fräsen
  • Bei offen gehaltenen Gassen reicht eine oberflächliche Störung kurz vor der Ansaat
Saatbettvorbereitung, Copyright © Foto: A. Kirmer

Aussaat

Ausschlaggebend für eine erfolgreiche Ansaat:

  • Oberflächliches Ausbringen per Hand, mit einer pneumatischen Sämaschine oder einer Drillmaschine (Grobsäräder)
  • Saatgut FLACH ausbringen (Lichtkeimer)
  • NICHT eindrillen, sondern nur „aufrieseln“ – die hellen Stücke des Füllstoffes müssen oben aufliegend zu sehen sein
  • Striegel + Säschare hoch!

Hinweis:
Bei getrennter Ansaat von Mittelstreifen und Fahrspuren (Mittelstreifen ca. 80 cm je nach Radstand der im Weinberg eingesetzten Geräte, Fahrspuren jeweils 35 cm) muss der Säkasten entsprechend geteilt werden

Zusatzinfo:
Das Saatgut darf NICHT wie bei anderen Kulturen in den Boden eingearbeitet werden. Eine sehr flache Ausbringung auf der Bodenoberfläche ist aufgrund der vielen Lichtkeimer nötig.

Aussaat per Hand, Copyright © Foto: A. Kirmer

Anwalzen

…um den Bodenschluss der Samen herzustellen und ein Abspülen zu verhindern.

Anwalzen, Copyright © Foto: A. Kirmer

Geduld! Geduld! Geduld!

Haben Sie Geduld. Im Weinberg benötigt die sichere Etablierung des Wildpflanzenbestandes bis zu drei Jahre!

Copyright © Foto: A. Kirmer
erste etablierte Wildpflanzen, Copyright © Foto: A. Kirmer

Pflege
Schritt-für-Schritt Anleitung:

Entwicklungspflege im 1. Jahr nach Ansaat

Was?

2-maliges (bis 3-maliges) Mulchen oder Mähen mit Abtransport in 10-15 cm Höhe (zum Schutz der angesäten Jungpflanzen)

 

Wann?

  • im April/Mai und Juni/Juli, evtl. im August
  • optimal: wenn der Bestand unerwünschter (meist einjähriger) Arten kniehoch ist, damit diese nicht zur Samenreife kommen
  • bei Herbstsaaten ggf. noch im Anlagejahr

Folgepflege ab dem 2. Jahr

Was?
Mulchen oder Mahd mit Abtransport in 10 cm Höhe der Hälfte der Biodiversitätsgassen (erst jede zweite Gasse, ca. 4 Wochen später die anderen)

Wann?

  • Erste Hälfte bis Mitte Mai, andere Hälfte etwa 4 Wochen später, wenn die zuvor gemulchten/gemähten Gassen bereits wieder blühen
  • auf sehr produktiven Standorten: ggf. zweite Mahd im August/September

Alternativ:
Ab Knospenaufbruch bis zum Beginn der Traubenreife ist eine extensive Schafbeweidung mit Landschaftspflegerassen (Suffolk, Shropshire, Ouessant) möglich. Benachbarte Ausweichflächen (Streuobstwiesen, Grünland) sind von Vorteil.

Mulchmahd, Copyright © Foto: A. Kirmer
erfolgreiche Umsetzung, Copyright © Foto: A. Kirmer

Allgemeine Informationen

Die Etablierung eines arten- und blütenreichen Bestandes im Weinberg sorgt für einen besseren Erosionsschutz und mehr Biodiversität. Die heimischen, standortgerechten Wildpflanzen stellen insbesondere für Wildbienen und Tagfalter wertvolle Nektar- und Pollenquellen bereit.

erfolgreiche Umsetzung, Copyright © Foto: A. Kirmer

Wirkung/ Förderung von Umwelteffekten/ Ökosystemdienstleistungen

Schutz vor Trockenheit, Erosionsschutz, Förderung Bestäuber- und Regulationsleistungen, Bereicherung des Landschaftsbildes

Artenförderung: Wildkräuter, Nützlinge, Bestäuber (Wildbienen, Tagfalter/Widderchen), Schädlingsantagonisten

erfolgreiche Umsetzung, Copyright © Foto: A. Kirmer

Hinweis

Bei häufigem Befahren ist die Anlage von Biodiversitätsgassen im Wechsel mit Fahrgassen ratsam, da Wildpflanzen in der Regel zwei Jahre brauchen, bis der Bestand gut etabliert ist. Danach können bei Bedarf auch die Fahrgassen in Biodiversitätsgassen umgewandelt werden. Alternativ können nur die Mittelstreifen zwischen den Fahrspuren mit artenreichen Wildkräutern und die Fahrspuren mit artenärmeren Mischungen aus beanspruchungstoleranten Gräsern und Kräutern begrünt werden.

Weiterführende Informationen finden Sie unter folgendem Link:

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