Feldlerchen-Fenster

temporär

geringer Aufwand

Sind Sie sicher ob der Standort geeignet ist?

Das Profitool erkennt Flächen und kann die optimale Nutzung bestimmen. PROFITOOL

Feldrandschild

Mit dem Feldrandschild teilen Sie der Umgebung mit, welche biodiversitätsfördernden Maßnahmen Sie umgesetzt haben.

Benötigen Sie Hilfe?

Dann kontaktieren Sie uns bitte unter Telefon 039209 / 202076 oder per E-Mail unter info@stiftung-kulturlandschaft-sachsen-anhalt.de.

Voraussetzungen

Fenstergrößen und -anzahl:

  • mindestens 20 qm (mind. 3 m breit und entsprechende Länge); in hohen Kulturen wie Mais oder Raps Fenster größer anlegen
  • Empfehlung 2-10 Fenster/ha

Standort- und Bodenbeschaffenheit :

  • Trocken bis feucht
  • in allen Getreide-, Raps- und Maiskulturen (ausgenommen Grünroggen und Wintergerste)

Kosten:

Ernteverluste ca. 2,5-4 € (max. 5€) je Fenster

Maschinelle Voraussetzungen:

keine besonderen Voraussetzungen notwendig

Umsetzungszeitraum:

zeitgleich mit der Bestellung des Ackerschlags

Umsetzung
Schritt-für-Schritt Anleitung:

Standortwahl

Geeignet in Gebieten mit

  • mit Feldlerchenvorkommen oder mit angrenzenden Vorkommen
  • geringer Kulturartenvielfalt auf Schlägen ab 5 ha Größe
    • in allen schnell und dicht schließenden Kulturen: Getreide- (ausgenommen Grünroggen und Wintergerste), Raps und Mais
Feldlerche, Copyright © Foto: E. Greiner

Umsetzung

  • pro Hektar mind. 2 und bis zu 10 Fenster mit einer Mindestgröße von  20 m² (Mindestbreite 3 m) anlegen
  • in hohen Kulturen, wie Mais oder Raps, Fenster größer anlegen
  • Zwei Möglichkeiten der Umsetzung:
    • Anheben / Aussetzen der Drillmaschine bei der Einsaat
    • späteres Fräsen oder Grubbern der Fensterflächen

Hinweis:

  • Mindestabstand von 50 m zu anderen Strukturen wie Gehölzen, Hecken, Blühflächen, Wegen
  • möglichst großer Abstand zu Fahrgassen, um den Prädatorendruck zu verringern
  • Bei Pflanzung neuer Gehölzstrukturen ist darauf zu achten, dass der Mindestabstand zu den Fenstern weiterhin eingehalten wird!
Umsetzung Feldlerchen-Fenster, Copyright © Foto: S. Mann

Pflege
Schritt-für-Schritt Anleitung:

Bewirtschaftung

  • weitere Bewirtschaftung der Fenster erfolgt wie für die umgebende Kultur
  • um den Prädatorendruck zu verringern, sollte ein möglichst großer Abstand zu Fahrgassen eingehalten werden
  • bei mechanischen und chemischen Pflanzenschutzmaßnahmen, sofern möglich, Aussparung der Fenster inklusive eines Pufferbereiches drumherum
Feldlerchenfenster, Copyright © Foto: A. Schmidt
Feldlerchen-Nest, Copyright © Foto: H. Grewe

Ökologische Wirkung

Für viele Feldvogelarten, wie z. B. die Feldlerche, wurden in den vergangen Jahrzehnten starke Populationsrückgänge beobachtet. Feldlerchen bevorzugen offene und lückig bewachsene Flächen als Neststandort und zur Nahrungssuche. Insbesondere in den Winterkulturen, wie Wintergetreide und -raps, die während der Vegetationszeit schnell schließen und dicht wachsen, haben Feldlerchen Schwierigkeiten, die Vegetation zu durchdringen und ausreichend erfolgreiche Bruten durchzuführen.

Mit Feldlerchen-Fenstern werden offene und lückig bewachsene Flächen insbesondere als Anflug- und Landemöglichkeiten geschaffen, sodass zum Teil auch eine zweite Brut ermöglicht wird. Die Fenster sind insbesondere als ergänzende Maßnahmen geeignet. Wichtig ist weiterhin die Schaffung von Nahrungshabitaten durch die Kombination der Maßnahme mit z. B. mehrjährigen Blühstreifen, Säumen, Ackerrandstreifen oder Schonstreifen in der näheren Umgebung von 100 bis max. 300 m, da Feldlerchen zur Futtersuche nur sehr geringe Entfernungen zurücklegen.

Weiterführende Informationen

Alternativ zu Feldlerchen-Fenstern können große Schlagstrukturen und dichte Kulturbestände durch zusätzliche Fahrgassen oder sog. Feldvogelstreifen aufgelockert werden.

Zusätzliche Fahrgassen sollten ebenfalls mind. 50 m entfernt von Waldkanten und in einem Abstand von ca. 9 bis 12 m zueinander angelegt werden. Um Prädationdruck zu verringern und zur Vermeidung versehentlicher Befahrung hilft es, die zusätzlichen Fahrgassen blind im Bestand enden zu lassen.

Feldvogelstreifen können bspw. als Sommergetreide- oder Brachestreifen geplant werden. Wenn die Streifen u. a. mind. 10 m breit sind und unter Beachtung der Hauptwindrichtung angelegt werden, können sie gleichzeitig auch als Bejagungsschneisen, um lokal hohe Schwarzwilddichten zu regulieren, dienen. Die Anlage sollte in enger Abstimmung mit den regionalen Jagdausübungsberechtigten erfolgen.

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